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Stettin besitzt einen Freihafen, d. i. ein Gebiet, auf welchem alle Ware steuerfrei ist
und erst versteuert werden muß, wenn sie in das Inland geht und einen Industriellen
zwischen Parnitz, Reglitz und Güterbahnhof. — Stettin war um 1100 die Residenzstadt
Wartislavs I. und galt als festeste Stadt im Lande. 1245 wurde es eiue deutsche Stadt,
die 1360 Mitglied der Hansa wurde. 1675—77 belagerte sie j>er Große Kurfürst und
legte die Stadt fast in Trümmer. 171") beschossen die Russen Stettin. 1806—13 war
es in den Händen der Franzosen. — Am 1. April 1900 wurden die Orte Grabow,
Bredow und Nemitz in Stettin einverleibt. Einwohnerzahl über 250000. Die neuen
Straßen sind breit und durch Spazierwege und Schmuckplätze verschönt. Von seinen
alten Gebäuden sind zu erwähnen: Das Schloß, die Peter- und Paulskirche (1124 vou
Bischof Otto gegründet) und die Jakobikirche (gegründet 1187).
b) von Stettin bis zur Mündung. Das linke Oderufer mit
seinen Bergen ist auch hinter Stettin mit einer fast ununterbrochenen Reihe
von Ortschaften besetzt. Das sumpfige und flache rechte Ufer trägt nur
anfangs einige Fabrikanlagen, z. B. Dampfschneidemühle, Fettwarenfabrik,
chemische Fabrik, Anthracitwerke. Unmittelbar aus Bredow folgt Züllchow,
ein Ort mit 8000 Einwohnern. Hier stehen die großen Dampfmühlen und
die Portland-Zementfabrik. Bekannt sind auch die Züllchower Anstalten.
Knaben, welche den Eltern und der Schule nicht gehorchen wollen, sich um-
hertreiben und lose Streiche oder Diebstähle und andere Vergehen ausüben,
werden hierhergebracht. Sie werden unter steter Aufsicht und scharfer Zucht
gehalten, damit aus ihueu ordentliche Menschen werden. Gegenüber von
Züllchow fließt aus der Oder die Swante in den Dammschen See. Der
Name erinnert an die Wenden. Die Erhöhung, welche heute die Försterei
Bodenberg trägt, soll ihnen als Begräbnisplatz gedient haben. — Nach
Züllchow folgen Bollinken und Frauendorf. (4000 Einwohner.) Der
Ort gehörte einst dem St. Marienkloster in Stettin. Um eigenen Kloster-
wein zu haben, siedelten die Nonnen hier Deutsche aus Weingegenden an,
doch ging der Weinbau bald wieder eiu. Der letzte große Weingarten be-
fand sich auf der heutigen Elisenhöhe. Als die Stadt Stettin Friedrich
Wilhelm Iv. hier ein Fest feierte, benannte sie die Stätte nach der Ge-
mahlin des Königs. In dem nun folgenden Gotzlow erinnert der Wein-
berg, der jetzt wieder mit Reben bepflanzt ist, daran, daß bis 1830 daselbst
Wein gebaut wurde. Glienken und Kratzwiek-Stolzenhagen haben
viele Fischer und Ziegelei- oder Fabrikarbeiter als Bewohner. Die Ton-
massen des linken Oderufers liefern jährlich Millionen von Ziegelsteinen.
Die Tonberge haben wahrscheinlich dem Ort seinen Namen gegeben, denn
glinitka heißt in der slavischen Sprache Tongrube. Bei Kratzwiek-Stolzen-
Hagen erhebt sich das Eisenwerk „Kraft".
Eisen findet sich nicht rein. Es ist meistens mit anderen Körpern als Eisenerz
verbunden und durch Gestein verunreinigt. Das Erz wird in dem Hochofen geschmolzen.
Ein Hochofen ist ein runder Bau vou 6—8 m Durchmesser und etwa 15 m Höhe.
Seiue Wände sind aus verschiedenen Steinschichten erbaut. Die innersten sind feuerfest.
Von außen sind starke Eisenringe oder Eisenmäntel herumgelegt. In dem unteren Teile
des Hochofens entzündet man ein tüchtiges Holz- oder Kohlenfeuer. Dann schüttet man
von oben (durch die Gicht) abwechselnd Koks und Erze hinein. Zur Vergrößerung der
Glut wird bis aus 1000° erhitzte Luft in den Ofen geblasen. In dieser Höllenglut
schmelzen die Eisenerze. Auch die Steine werden flüssig. Die geschmolzenen Stein-
massen, Schlacken genannt, schwimmen auf dem flüssigen Eisen. Man läßt sie abfließen
und benutzt sie znr Herstellung von Ziegeln, Kopf- und Trottoirsteinen. Etwa alle
6 Stunden zapft man auch das geschmolzene Eisen ab. Sobald der Zapfen heraus-
gestoßen ist, schießt das Eisen als weißglühende Flüssigkeit hervor. Man leitet es in
Sandformen, in denen es erkaltet. Das gewonnene Eisen heißt Roheisen.
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Extrahierte Personennamen: Bredow Otto B._Dampfschneidemühle Züllchow Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm Gotzlow Fischer Hagen
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der nahegelegene Badeort Polzin seinen Ruf und seine Bedeutuug.
Polzin, (Polnzig, Polzwyn), 5000 Einwohner, hat Stahlmoor-, Stahlsohle-, Fichtnadel-
und elektrische Bäder. — Bärwalde, 2300 Einwohner. — Tempelbnrg, (Czaplin,
Czaplinek-Reiherbnrg) 4500 Einwohner, ist unter den Tempelherrn im 13. Jahrhundert
eine deutsche Stadt geworden. Mit der Starostei Draheim wurde sie 1657 an den
Großen Kurfürsten verpfändet und kam 1773 an Preußen. Geburtsort Palleskes.
Ruiue Draheim. — Polzin, Bärwalde und Tempelburg siud Ackerstädte. Falkenburg,
4600 Einwohner, wurde 1333 zur Stadt. Es ist eiu lebhafter Fabrikort. Mehrere
Tuch-, Ziegel-, Holzbearbeituugsfabrikeu, Eisengießereien. — Auch das Neu-
stettiner Hochland ist äußerst seenreich. Hier finden sich der Gellen-,
Zemmiuer-, Streitzig-, Dolgen-, Virchow- und Vilmsee. Die meisten
sind durch Ablassen bedeutend verkleinert worden, namentlich der Vilmsee.
Auch der Streitzigsee ist soviel tiefer gelegt, daß von seinen 3 Ausflüssen
in den Vilmsee nur noch der Niesedopbach übrig geblieben ist. An ihm
liegt Neustettiu. Neustettin, 12000 Einwohner, wurde 1313 von Wartislaus Iv.
augelegt. Es ist ein Knotenpunkt verschiedener Eisenbahnen und besitzt Färbereien,
Eisengießereien, Maschinenfabriken, Dampfmühlen, eine Korrektions- und Landarmen-
anstatt, Jägerbataillon. — Ratzebnhr, 2400 Einwohner, ist im 16. Jahrhundert eut-
stauden. Es ist eine Ackerstadt. Anch wird Tuchmachern getrieben.
Zwischen den Städten Bnblitz, Pollnow, Rummelsburg und dem
westpreußischeu Waldenburg breitet sich das Rummelsburger Berglaud
aus. Es gehört zu den höchsten Partieeu des Landrückens nud trägt als
höchsten Ort Pommerns das Dorf Breitenberg in mehr als 220 in Höhe.
Der Besitzer desselben nennt sich selbst den „steinreichsten" Mann Pommerns,
denn alle Berge hier sind mit mächtigen Steinblöcken bepackt. Heute hat
man angefangen, diese Steinmassen auszunutzen, sie zu behauen und als
Bau- und Pflastersteine zu verkaufen. Zahlreich sind die Seen und Moore
des Hochlandes. Der größte ist der fast eine Meile lange, aber nur
schmale Papeuzieusee (177 in hoch). Au seinen Ufern steigt der Steiuberg
234 in empor. Der Volksmuud spottet über die Rummelsburger Gegend.
Er behauptet, Rummelsburg und Bütow hätten nur eine Lerche, die vor-
mittags in Rummelsburg und nachmittags in Bütow singe, da sie sich an
einem Orte nicht ernähren könne. Aber nur, wer die Gegend nicht kennt,
kann so urteilen. Freilich ist der Streifen nach der Grenze zu ödes Saud-
und Heideland. Wer aber von Bnblitz über Drawehn und Sydow nach
Pollnow wandert, den führt sein Weg vorbei an fruchtbaren Getreidefelder«,
saftigen Wieseu und üppigen Laubwäldern. Nicht minder schön ist das
Tal der Grabow, namentlich bei der Stadt Pollnow. Das Flüßchen
schlängelt sich in lieblichen Windungen durch breite Wiesengürtel. Im
Nordosten erheben sich die 100 in hohen, belaubten Varbelower Berge.
Im Südwesten aber steigt der 160 in hohe, kahle, heilige Berg empor.
Ans ihm stand früher eine Wallfahrtskirche. Nach Norden schließen sich
die entwaldeten 190 in hohen Sohrberge an. In diesem fast ganz ge-
schlossenen Wiesentale liegt Pollnow. P.ollnow, 2800 Einwohner. Nordöstlich
davon Barzin. Bnblitz, 5200 Einwohner. In der Nähe Zeblin, Geburtsort des
Dichters E. v. Kleist. * 1715 f 1759. Rummelsburg 6000 Einwohner, treibt
Wollenfpinnerci und Tuchfabrikation. Alle drei sind Ackerstädte. Der Teil des
Landrückens um Bütow herum ist noch höher als das Rnmmelsbnrger
Bergland. Der Schimritzberg bei Gr. Tuchen erreicht 260 in Höhe.
Wie auf dem ganzen Landrücken, fo besteht auch hier die nördliche Ab-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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1480 überfielen einige Bürger Bogislav X. in dem Schlosse zu Zanow und nahmen
ihn gefangen, weil sein Gesinde den Kaufleuten aufgelauert hatte. Dafür wurden die
Kösliner hart gestraft. 1627—3l hatte die Stadt kaiserliche Einquartierung. 1639 und
1640 setzten die Schweden die Grausamkeit der Kaiserlichen sort. 1718 zerstörte eine
Fenersbrnnst die Stadt, die Friedrich Wilhelm 1. beim Aufbau unterstützte. Dafür hat
ihm Köslin auf dem Marktplatze ein Denkmal errichtet. Friedrich Wilhelm Iii. machte
sie zur Regierungsstadt. Kösliu besitzt eine Kadettenanstalt. Verschiedene Eisengießereien
und eine Papierfabrik, Ziegeleien, Mühlen, Sägewerke geben einer Anzahl Einwohner
Beschäftigung. Es treibt lebhaften Handel mit Fischen und Gänsen.
Durch den Gollen von Köslin getrennt, liegt in anmutiger Gegend das Städtchen
Zanow (2600 Einwohner).' An der Stelle des alten Schlosses steht die von A. Kolbe
angelegte Zündhölzerfabrik. — Belgard (Bialgrod-weiße Burg), 9300 Einwohner, war
schon im 12. Jahrhundert eine feste Stadt. Die Bewohner treiben Ackerbau und Viehzucht
(Pserdemärkte. Eisengießerei, Dampfschneidemühle, Tuchfabrik — Körlin, 3000 Ein-
wohner, schon um 1200 bekannt, früher Handelsstadt, treibt Ackerban und Viehzucht,
hat einige kleine Fabriken.
Jenseits des Gollen wird das Tiefland wieder breiter und außer-
ordentlich fruchtbar. Es beginnt das sogen. Rügenwalder Amt, das
schon in früher Zeit als die „Speisekammer Hinterpommerns" galt. So
weit das Auge reicht, dehnen sich Weizen- und Kornfelder. Breite Wiesen-
streifen durchqueren das fruchtbare Gebiet und umsäumen schöne Wälder.
Das Rügenwalder Amt ist daher reich angebaut. Die großen Dörfer —
meistens enden sie auf „Hägen" — mit ihren sauberen Häusern und ge-
pflegten Obstgärten verraten eine wohlhabende Bevölkerung. Eine Haupt-
eiuuahmequelle für dieselben sind auch die weltberühmten „Spickgänse".
Wenn die Felder abgeerntet sind, kaufen die Bauern zu ihrer Gänseherde noch
große Scharen hinzu. Zu Hunderten sieht man die weißen Vögel dann
das Feld absuchen nach liegengebliebenen Körnern und Ähren. Später
werden sie gemästet und erreichen ein Gewicht von 20—25 Pfund. Eine
andere Quelle des Reichtums dieser Gegeud ist der Fischfang. Forellen,
Aale, Neunaugen und Lachse sind in der Grabow und Wipper reichlich >
anzutreffen. — Schlawe (Slawina, Slawena, Slaw, Slawe), 6600 Einwohner, ist
aus der alten wendischen Burg entstanden und wird als Stadt schon im 13. Jahrhundert
genannt. Die Bewohner trieben bedeutenden Handel mit Erzeugnissen der Weberei?
Außer dem Ackerbau bieteu eiue Eisengießerei, Gerberei und Öfenfabriken den Haupt-
erwerb. — Rügenwalde, 6000 Einwohner, ist eine Gründung des Rügensürsten'
Witzlaws Ii. um das Jahr 1270. Die Stadt trieb Seehaudel und war 1453 eine
Hansastadt. Ihres Verkehrs wegen geriet sie sogar mit Amsterdam in Streitigkeiten.
1499 nahm Erich, der vertriebene König des geeinten nordischen Reiches, hier im Schlosse
Wohnung. Seiue Gebeine ruheu in der Marienkirche, die einen kunstvoll gearbeiteten
Altar aus Ebenholz besitzt. Nach Erichs Tode kam Rügenwalde an Erich Ii. von
Pommern-Wolgast, der das Schloß seiner Gemahlin als Wohnsitz anwies. Die Kriegs-
jähre 1628—30 und 1758—62 brachten die Bürger um ihr Vermögen. — Die Be-
wohner sind Ackerbauer. Rügenwalde treibt lebhaften Handel mit Wurstwaren, ge-
räucherten Fischen und Spickgänsen, Getreide und Leinewand.
Der östlichste Teil des Flachlandes zwischen Stolpe, Lnpow und
Leba erreicht nicht die Fruchtbarkeit des Rügenwalder Amtes. Aber seine
Äcker eignen sich doch zu lohnendem Getreide-, vielfach Weizenbau. Häufig
durchziehen Hügelketten die Ebene. Die höchste Erhebung ist der 115 in
hohe Revekol am Gardeschen See. — Stolp (Ztulp, Slup, Slupz), 34000 Ein-
wohner, war im 11. Jahrhundert ein Dorf, erhielt 1310 deutsches Stadtrecht und war
Mitglied der Hansa. Bogislaw X., der hier geboren wurde, überließ 1485 das Schloß
seiner Mutter als Witwensitz. 1625 erhielt es die Herzogin Anna zu Croy und nach
ihrem Tode der letzte aus dem Greifengeschlecht, Ernst Bogislaw (f 1684). Friedrich Ii.
erbaute 1769 das Kadettenhaus, das jetzt als Juvalidenhans dient. Stolp ist der
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Bürger_Bogislav Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm A._Kolbe Erich Erich_Ii Stolpe Bogislaw Anna_zu_Croy Ernst_Bogislaw Ernst Friedrich_Ii Friedrich
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mählich nach Norden und Osten in das Flachland übergeht. Sie nimmt den
Großen Landgraben auf und bildet mit diesem, der Trebel und Recknitz das
pommersche Grenztal. Im Tal der Tollense liegt Treptow, 4500 Einwohner.
(Thrybethowe, olden Treptows, Tr. Upper Tollense) hat in den Jahren 1631, 37, 43,
59, 75 die Schrecken des Krieges erfahren. Aus früherer Zeit sind die Kirche und ein
Tor erhalten. Die Bewohner treiben Ackerbau und Getreidehandel. — Die Tollense
mündet bei Demmin in die Peene. — Das Randower Hochland hat seinen
Namen nach der Randow. Diese war früher ein breiter, wasserreicher
Fluß. In jüngerer Zeit nahm das Wasser immer mehr ab, und das ganze
Tal bildete ein großes Bruch. 1757 ließ Friedrich Ii. durch dies sumpfige
Tal einen Graben ziehen, in welchem sich die Wasser sammelten. Dadurch
wurden die Wiesen trocken. Dieser Graben ist bei Schmölln am höchsten.
Das Wasser südlich von diesem Ort fließt in die Welse, nördlich davon
in die Ücker. Es vereinigt sich mit derselben bei dem Dorfe Eggesin,
(3000 E.), das zahlreiche Ziegeleien besitzt. Die Ücker ist der Abfluß der
Ückerseeu in der Provinz Brandenburg. Mit vielfach gewundenem Lauf
schlängelt sie sich durch das Land. Eine Strecke hinter ückermünde ereicht
sie das Haff.
An der Randow liegt Löcknitz. Das war früher eiue vielninstrittene Festung.
Der alte Turm erinnert noch hente an den wichtigen und einzigen Übergang über die
Randow. Heute ist es eiu Fleckeu, desseu Bewohner Ackerbau und Holzhandel treiben.
— An der Ücker liegen: Pasewalk (Pozdewolk, Pozowalk, Posewalk) 11 Wo Einwohner.
In den 300 jährigen Grenzkriegen zwischen Pommern und Brandenburg hat es oft deu
Herru gewechselt. Im 30jährigeu Kriege mußte es in 3 Jahren 432 000 M. Kriegs-
kosten zahlen. Pasewalk ist die Garnisonstadt der 2. Kürassiere (Königin Luise). Dies
Regiment ist aus deu Ausbach-Bayreuther Dragonern entstanden. Unter seinem Oberst
Otto von Schwerin warf es in der Schlacht bei Hohenfriedberg am 4. Juni 1745 allein
6 Regimenter Infanterie und eroberte 66 Fahnen. Zu deu vielen Auszeichnungen für
diese Heldentat gehört, daß bei Paraden nur dies Regiment den vom „Alten Fritz"
komponierten „Hoheusriedberger" spielen darf. — Die Bewohner Pasewalks treiben
Ackerbau (Tabak), Zigarrenfabrikation und Getreidehandel. Auch finden wir hier Oel-
und Gipsmühlen, Stärkefabriken, Kalkbrennereien und Eisengießereien. — Die Nikolai-
und Marienkirche sind berühmte alte Baudenkmäler. „Kiek in de Mark". — Torgelow,
7000 Einwohner; hier wurde früher viel Raseneisenstein gefunden. Um nicht alles Eisen
vom Auslande beziehen zu müssen, ließ Friedrich Ii. ein Eisenwerk anlegen, das noch
heute besteht (Privatbesitz). — Ückermünde (Ukramund, Ukremunde, Ukeremuude),
6000 Einwohner, liegt Vi Meile vor dem Ansfluß der Ücker in das Haff. Bis zur
Stadt ist der Fluß schiffbar. Ückermüude soll 1190 als eine mit Mauern umgebene
Stadt angelegt worden sein. Die Stadt besitzt zahreiche Ziegeleien, da in der Umgegend
mächtige Ton- und Lehmschichteu zu finden sind, treibt Holz- und Torfhaudel und den
Bau von Haffkähnen.
Das Randow er Hochland fällt mit steilen Rändern im Osten
nach der Oder, im Süden nach der Welse, im Westen nach der Randow
ab. Dem Hochlande sind mehrere Bergzüge aufgesetzt. Die höchsten Punkte
liegen bei den Dörfern Boblin und Barnimslow. Sie find 78 und 88 in
hoch. Bei Hoheuzahden tritt der Ausläufer eines solchen Bergzuges mit
65 m Höhe dicht an die Oder. — An fließenden Gewässern ist das Hoch-
land arm. Nach Süden entwässert der Salveybach. der bei Gartz mündet.
Dieselbe Richtung hat das Tal, in welchem die Berlin-Stettiner Eisenbahn
ihren Weg nimmt. Nur der schmale Landgraben entführt hier die Wasser.
Früher ist in diesem Tale sicher ein größerer Wasserlaus gewesen. — Auch
größere Seen sind nur spärlich vorhanden. Die bedeutendsten sind der
Schloß- und Bürgersee bei Penknn. Kleine Seen und Teiche sind zahl-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Otto_von_Schwerin Otto Friedrich_Ii Friedrich